Manchmal kann ich es kaum erwarten. Dann mache ich es mir in meinem Ohrensessel bequem und stelle mir vor, ich sitze mit meinen Enkelkindern zusammen und erzähle von längst vergangenen Tagen…
Wie ich meine Kindheit und Jugend verbracht habe. Von gemütlichen Abenden an einem Samstag im Kreise der Familie, während im Fernsehen ganz nebenbei “Am laufenden Band” mit Rudi Carrell lief. Es war noch die Zeit des deutschen Aufschwungs, als alle regelmäßig ihren Lottoschein beim Tabakwarenladen persönlich abgegeben haben. Und so hatte die Live-Ziehung der Lottozahlen um 22.00 Uhr in der ARD auch ihren festen Sendeplatz auf unserem Bildschirm. Wie immer wurde vorher darüber diskutiert, was man mit dem vielen Geld nach einem 6er mit Zusatzzahl eigentlich anfangen will. Der Traum ging dann wieder nicht in Erfüllung und die “Lotto-Fee” Karin Tietze-Ludwig beschloss den Abend humorlos mit den Worten: “Die Angaben sind wie immer ohne Gewähr.” Dieser Spruch gehörte zum Samstag wie das “Amen” in der Kirche oder das traditionelle “Wort zum Sonntag” nach den Tagesthemen. Ohne Gewähr. Hm, was sollte bei der Ziehung der Lottozahlen schon schiefgehen, habe ich mir immer gedacht. Aber im April 2013 war es dann soweit. Zwei Kugeln blieben stecken und fanden ihren Weg nicht in die Los-Trommel. Das Missgeschick fiel zunächst nicht auf und die Zahlen wurden nicht nur gezogen, sondern auf offiziell verkündet. Ein Hamburger BWL-Student wähnte sich 22 Minuten als Millionär – er hatte in der ersten Ziehung sechs Richtige, nur wurde diese schnell wieder annulliert.
Aber warum erzähle ich dies hier so ausführlich? Keine Angst, ich komme gleich auf den Punkt. Weiterlesen
