Runde 2016

Seien wir doch mal ehrlich. Wer hat sich nach der Ära von „Bumm Bumm Boris“ und Steffi Graf eigentlich noch Tennis im TV angesehen? Also ich nicht. Mein Bedarf war gedeckt und neue Hoffnungsträger nicht in Sicht. Vielleicht erfährt der „weiße Sport“ mit der neuen Nummer 1 Angelique Kerber ja einen neuen Boom.

Ähnlich geht es mir mit der Formel 1. Seitdem Michael Schumacher nicht mehr im Teilnehmerfeld startet, zähle ich Runde um Runde um Runde um Runde bis ich endlich am Sonntagnachmittag auf dem Sofa eingeschlafen bin. In letzter Zeit komme ich höchstens bis zu der Zahl 3.

Aber wie sieht es im Vergleich  dazu eigentlich im Turnsport aus? Geht der Trend auch hier abwärts? Verkommt das Turnen zu einer bedeutungslosen Randsportart? Verliert die junge Generation das Interesse an den traditionellen Übungen von Turnvater Jahn? Wandern die jungen Menschen alle ab und folgen dem Hype moderner Sportarten wie Frauenfußball, Kitesurfen und Extremklettern?

Das Turnen scheint hier ganz anderen Gesetzen zu folgen. Es ist so vielseitig und erfindet sich einfach immer wieder neu. Neben dem traditionellen Kunstturnen entwickeln die Kids plötzlich ihren ganz eigenen Style in urbaner Umgebung und nennen es „Parkour“.  Die ehemaligen Einzelturnerinnen schließen sich derweil zu Mannschaften im Gruppenturnen zusammen und bewegen sich sowohl elegant als auch sehr geschickt mit bis zu 8 Teilnehmerinnen gleichzeitig über die Wettkampffläche.

Und wenn es einen geeigneten Gradmesser für die Beliebtheit dieser Sportart in unserer Region gibt, dann ist es wohl der Rundenwettkampf des Turnkreises Hannover-Land.
Sieht man sich dann die vollbesetzten Hallen in den letzten Wochen an, so kann man völlig zu Recht behaupten, dass der Boom im Turnsport ungebrochen ist.  203 Turnerinnen in 37 Mannschaften sprechen eine deutliche Sprache. Mit dem TSV Dielmissen, dem TV Bodenwerder und dem TUS Kleefeld waren auch erneut Mannschaften aus den benachbarten Turnkreisen am Start.

Der Veranstalter vom SV Gehrden hat am Wochenende auch wieder die Austragung der finalen Runde in der Sporthalle am Bad übernommen.
Die Mädchen nutzten dabei erneut ihren Heimvorteil und zeigten sich bestens aufgelegt.

Die älteren Turnerinnen in der Wettkampfklasse ab 16 Jahre mit Joyce, Laura, Paula und Maria setzten sich sogar an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Sie verwiesen den TSV Neustadt und den Vorjahressieger vom TSV Kirchdorf auf die Plätze. Paula erhielt für ihre ausgezeichnete Übung am Sprung die Bestmarke von 18,6 Punkten.

Der 6. Rang im Wettkampf  01 (13-15 Jahre) für Maja, Pia, Madita, Joelle, Merle und Matthea entsprach durchaus den Erwartungen. Der Schwerpunkt im Training lag zuletzt mehr bei der Vorbereitung auf die Gruppenwettkämpfe.

Erfreulich war wiederum das Abschneiden der Mannschaft vom SV Gehrden 2 in der Wettkampfklasse 02 (10-12 Jahre) mit Marla, Nika, Lenja, Sharon und Christin. Sie bestätigten auch am letzten Wettkampftag den 3. Rang und landeten somit stolz auf dem Podest. Dies ist angesichts des großen Teilnehmerfeldes von 14 Teams umso bemerkenswerter.

Das gleiche Kunststück brachte auch die Mannschaft SV Gehrden 5 in der Wettkampfklasse 03 (9 Jahre und jünger) zustande. Auch dieses Team mit Lätizia, Neeltje, Lina, Florentine und Amelie bejubelte den 3. Platz.
Nur knapp dahinter folgte auf dem 5. Rang die Mannschaft SV Gehrden 4 mit Olivia, Lucia, Maja, Pauline, Carolina und Sarah und machte so das erfreuliche Gesamtergebnis komplett.

 

Bleibt an dieser Stelle eigentlich nur noch, ein großes „Dankeschön“ auszusprechen:

An ein fantastisches Publikum, das auch weite Anfahrtswege nicht gescheut hat.
An die Organisatoren und Betreiber der überaus leckeren Kaffeestuben.
An die Kampfrichter, die ihr freies Wochenende geopfert haben.
An die Trainer, die Betreuer und die vielen helfenden Hände, ohne die diese tolle Veranstaltung nicht möglich wäre.

Die meisten von Ihnen werden wir auch 2017 sicher wiedersehen und gleichzeitig auch viele neue Gesichter begrüßen. Um den Nachwuchs bei der Turnerjugend muss man sich wohl derzeit keine Sorgen machen…

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Flugschau

Am Samstag habe ich mich mal wieder auf den Weg gemacht, um das Hubertusfest in Springe zu besuchen. Dieses große Spektakel rund um das Wisentgehege: einmal mitten im Wolfsrudel heulen, Anschleichen mit dem Luchs üben oder um die Wette grunzen mit der Wildsau.
Die größte Attraktion ist jedoch die legendäre Flugschau der Wildvögel. Der pfeilschnelle Turmfalke, der elegante Seeadler und der gefährliche Bussard haben auch in diesem Jahr die rund 10.000 Besucher mit ihren waghalsigen Manövern begeistert.
Ich war mir sicher, diese Veranstaltung ist nicht zu toppen. Bis, ja… solange bis ich am Sonntag die Sporthalle in Gehrden besucht habe…
Eigentlich wollte ich nur ein wenig „Turnen“ gucken und zwischendurch an der leckeren Kaffeestube Halt machen. Ganz gemütlich, ohne besonderes Ziel.
Aber gleich nach Betreten der Halle hat mich die neuerliche Flugschau in ihren Bann gezogen.
Überall nur Drehkünstler am Reck, Hechtakrobaten am Boden, Balanceartisten auf dem Balken und eben die Deckengleiter am Sprung. Mit unglaublicher Schnelligkeit in Verbindung mit traumwandlerischer Sicherheit. Gut, es waren auch wieder einige „Küken“ am Start, die gelegentlich ihre vorgeschriebene Flugroute vergessen haben. Aber auch dafür ist die Runde da: um flügge zu werden.
Nach all den Eindrücken blieb noch ein kurzer Moment für einen Blick in das weite Rund der Halle. Die Zahl der Zuschauer war gefühlt annähernd gleich…

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Time to say goodbye

Die Zeit ist gekommen. Zeit, um mal wieder Abschied zu nehmen.
Abschied von einer ganz besonderen Formation aus dem Kreise der Turnerinnen des SV Gehrden.
Turnerinnen, die über Jahre die Turnsparte des SV Gehrden weit über die Grenzen hinaus mit ihren sportlichen Leistungen bestens vertreten haben.
Die sportlichen Leistungen sind aber nur ein Aspekt. Sie waren für den Verein mit ihrer Leistungsbereitschaft, der Ausstrahlung und ihrem Auftreten immer ein Vorbild.
Deshalb kann man sie auch uneingeschränkt mit ihren ebenso erfolgreichen Vorgängerinnen vergleichen.

Und so geht wieder eine Ära beim SV Gehrden zu Ende.
Ein letztes Mal wollten “die Großen” am vergangenen Wochenende bei den Wettkämpfen in Regensburg antreten. Noch einmal auf der großen Bühne stehen, noch einmal vor der großen Kulisse auftreten und den Applaus lächelnd entgegen nehmen.
Ziel war es, sich mit einer würdigen Leistung zu verabschieden. Und dies ist mit einem respektablen 11. Rang von insgesamt 46 Mannschaften bei dem Pokalwettbewerb auf Bundesebene durchaus gelungen.
Weder von fehlenden Bällen beim „Medi“, noch von den langen Wegen zu den Sportstätten ließ man sich aus der Ruhe bringen.
Der Ball flog weit genug für eine 9,55, der folgende Tanz nach kurzer Aufwärmphase brachte eine 9,25 und das Turnen entsprach mit 9,3 Punkten den Erwartungen.

Die Siegerehrung in der fast vollbesetzten Donauarena war mit einer Dauer von 3 Stunden eine weitere Herausforderung. Erst gegen 23.00 Uhr nach einem anstrengenden Wettkampftag konnte die Mannschaft ihre gute Platzierung mit Trainerin Franziska Hübner feiern.

Es erinnerte ein wenig an den Abschied einer großen Diva:
erleichterter Rückblick auf eine erfolgreiche Zeit, während man gleichzeitig das „Rampenlicht“ als aktive Turnerin vermissen wird.
Vielen Dank für eine fast 15-jährige gemeinsame Turnzeit:
Annika Runge, Lena Hübner, Paula Alpers, Antonia Schweigart, Annika Hagen, Emely Kälble, Helena Dralle, Vivien Hampe
Jede für sich eine ganz besondere Persönlichkeit…

Norddeutsche Meisterschaften in Geesthacht

Schwitzen an der Elbe

Am 09.09.2016 zogen die Turnerinnen des SV Gehrden gut gelaunt und bei bestem Wetter in den hohen Norden.
Der VFL Geesthacht hat es sich in diesem Jahr zum Stadtjubiläum zur Aufgabe gemacht, die Norddeutschen Meisterschaften der Turner-Gruppen auszurichten.
Insgesamt 18 Mädchen aufgeteilt in zwei Mannschaften gingen für die Burgbergstädter an den Start.
In der Schülergruppe erturnten sich Laura Köhler, Merle Kälble, Maria Stegemann, Matthea Kruckenberg, Madita Thomas, Marla Baumgarten, Pia Schelinski, Maja Sander, Christin Riese und Joelle Reiß eine gute 9,0-Wertung von 10 Punkten. Sie zeigten eine gelungene Choreographie mit einem Kasten und konnten stolz auf ihre Leistung sein.
Der neue Piratentanz konnte sich ebenfalls sehen lassen und steuerte sogar 9,35 Punkte zum hohen Endwert bei.
Die messbaren Disziplinen liefen ebenso erfolgreich an. Beim Medizinball-Weitwurf verpassten die Schülerinnen mit 9,8 Punkten ganz knapp die Höchstwertung.
Nur beim Laufen versagten bei der Staffelübergabe kurz die Nerven. Hier mußte man sich mit einer Wertung von 8,95 zufrieden geben.
Am Ende des Wettkampftages konnten die Mädchen jedoch mit einem 7. Platz von 13 Mannschaften ausgesprochen zufrieden sein.

Die älteren Mädchen starteten im Bereich TGW-Jugend.
Hier war die Konkurrenz mit insgesamt 22 Mannschaften deutlich größer.
Helena Dralle, Lena Hübner, Annika Hagen, Emely Kälble, Vivien Hampe, Antonia Schweigart und Paula Alpers zeigten einmal mehr ihre Klasse.
Trotz Problemen in der Vorbereitung und Verletzungssorgen gingen sie hochmotiviert an den Start.
Ihre Turndarbietung zeigten sie routiniert und die Wertung von 9,05 Punkten war völlig in Ordnung.
Spanische Klänge waren bei ihrem Tanz zu hören. Sie erlaubten sich kaum Fehler und wurden für ihre gute Leistung mit 9,3 Punkten belohnt.
Bei den messbaren Disziplinen lief es auf dem Sportplatz ähnlich gut wie in der Sporthalle.
Mit dem 2-kg-Medi-Ball kamen sie beim Weitwurf auf einen Endwert von 9,5 Punkten.
Am Ende des Tages sprang der 4. Platz heraus.
Die Mädchen und die Trainerinnen waren mit den gezeigten Leistungen absolut zufrieden und haben so den Abend beim Fest an der Elbe ausklingen lassen.
Nun geht das Training weiter: schließlich finden die deutschen Meisterschaften in Regensburg vom 01.10. – 03.10.2016 statt. Hier erhofft sich die Mannschaft TGW ebenso gute Ergebnisse wie an diesem erfolgreichen Wochenende.

Stadtfest: Tumulte bei den Leistungsturnern

Was so friedlich auf dem Stadtfest in Gehrden begann, endete am Sonntagabend mit wilden Ausschreitungen der Drei- und Vierjährigen.
Zwei Tage lang tobten die Jüngsten noch vergnügt auf dem Familienfest in der Innenstadt auf dem Airtrack, ließen sich geduldig am Schminktisch anmalen und verzehrten genüsslich die angebotenen Waffeln am Stand der Leistungsturngemeinschaft. Als aber am finalen Tag gegen 18.00 Uhr das Ende der Veranstaltung eingeleutet wurde, kam es zu lautstarken Protesten. Die Kindergartenfraktion warf sich brüllend auf den Boden, stampfte wild mit den Füßen und weigerte sich lautstark, den Heimweg anzutreten. Verzweifelte Eltern sammelten die umherfliegenden Sandalen ein, zurrten den Nachwuchs in der Kinderkarre fest und versuchten krampfhaft, die Haltung zu bewahren…

In den letzten beiden Jahren wurden die Turnerinnen mit ihrem Angebot auf dem Stadtfest schmerzlich vermisst. Im Jahre 2016 waren sie dann wieder die Hauptattraktion auf der Kinderspielwiese.

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Hurra, Hurra, die Schule brennt…

Wieder und wieder kamen sie angefahren mit ihren BMX-Rädern, die Jungs aus dem Göttinger Vorort Weende. Sollte die Schule tatsächlich in Flammen stehen, so wie der Brandalarm es erneut angekündigt hat. Etwas erwartungsfroh waren sie schon die Kids im schulpflichtigen Alter.
Sie bekamen dann aber nur eine merkwürdige Gesellschaft zu Gesicht, „die Haare blau, die Lippen grün und New Wave Musik am Ohr“. Sollten diese bunten Typen im Look der frühen Punk-Bewegung tatsächlich die Schulsporthalle in Schutt und Asche legen?
Nein, wohl eher nicht. Das bunte Treiben gehörte zu den Landesmeisterschaften im TGM/TGW/SGW, die Sportler waren bereits grell geschminkt und der Qualm stammte von der Würstchenbude neben dem Eingang. Für den Alarm war nur ein unvorsichtiger Rentner aus der Burgbergstadt verantwortlich, der sich versehentlich an der Fluchttür abgestützt hat.

So zogen die Bengels leicht enttäuscht wieder ab und suchten sich eine andere Ferienbeschäftigung. Wenn sie gewusst hätten, mit welcher Ausstrahlung die jungen Mädchen ihre Kür in der Halle präsentieren, vielleicht wäre der eine oder andere noch zum Zuschauen geblieben…
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Kindermannschaftswettkampf in Sehnde

“Oh guck mal, die sind ja niedlich…” So war es am Wochenende auf der Tribüne zu hören, wenn der SV Gehrden beim Kindermannschaftswettkampf in Sehnde die Matte betrat. Die Riege mit Olivia, Lucie, Carolina, Pauline und Sarah war gefühlt die jüngste Mannschaft bei den Jahrgängen 2008-09 an diesem Tage. Entsprechend groß war die Aufregung vor dem ersten “richtigen” Wettkampf.
Aber die Kleinen haben groß aufgetrumpft: Ihnen gelang auf Anhieb ein toller 3. Platz von insgesamt 12 Mannschaften.

Heimweh ?

Wieder ist es Pfingsten und wie immer starten wir in das Ferienlager nach Langeoog.
Und wie jedes Jahr stehen aufgeregte junge Mütter am Bus, um die “Kleinsten” erstmals alleine mit auf die große Reise zu schicken. Mit Tränen in den Augen und Taschentuch in der Hand fragen sie sich, ob sich das arme Kind jeden Abend in den Schlaf weint. Kann es das Heimweh aushalten???
Die erfahrenen Langeoog-Reisenden wissen es besser. Sie können.
Die besorgten Mütter warten meist vergebens auf einen Anruf oder eine Nachricht von ihrem Nachwuchs (übrigens immer ein gutes Zeichen, das alles in Ordnung ist). Sie sollten sich eher Sorgen über das “FERNWEH” machen. Jedes Jahr zu Pfingsten kommt dieses Gefühl nämlich wieder: Langeoog, Zeltlager, Melkhörndüne…egal ob Oma Geburtstag hat oder die Eltern Silberhochzeit.

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